Das erste Versprechen

 

Gott sagt:

„Ihr werdet wissen, dass ihr den Weg zu mir genommen habt und ihr werdet wissen, dass ihr mich gefunden habt, denn es wird diese Zeichen, diese Hinweise, diese Veränderungen

in Euch geben:

 

  1. Ihr werdet Gott mit eurem ganzen Herzen, mit eurem ganzen Geist und eurer ganzen Seele lieben und ihr werdet keinen anderen Gott über mich stellen. Ihr werdet nicht länger menschliche Liebe oder Erfolg oder Macht oder irgendein Symbol davon anbeten. Ihr werdet all diese Dinge aufgeben, so wie ein Kind sein Spielzeug ablegt, nicht, weil diese Dinge nichts wert sind, sondern weil ihr ihnen entwachsen seid.

 

Da nun das Bestreben des Erleuchteten jenes war, alle anderen zum Erkennen und Erleben Gottes in sich zu führen, lässt sich leicht nachvollziehen, wie aus dieser Ankündigung das 1. Gebot wurde. Wer auch immer dieses 1. Gebot so verfasste, wie es sich bis heute festgesetzt hat, tat das aus seinem innersten Bestreben, die Menschen zu sensibilisieren und zur Erkenntnis zu bringen. In seinem damaligen Verständnis über das Leben der Menschen und über Gott konnte er nicht anders handeln. Er sah sich `verpflichtet´ die Menschen mit diesen Geboten darauf hinzuweisen, dass sie so zu Gott kommen können. Da die Menschen allgemein seit jeher dazu neigen, `ihre´ Wahrheiten allen zu verkünden und jeden davon überzeugen zu wollen, dass Ihr Weg der einzig richtige ist, entstand ein Zuviel des Guten.

In dem dringenden Verlangen, den Menschen die Erleuchtung zu bringen – sie aus Leid, Angst und auch Krieg zu `befreien´, wurde später das fanatische Streben der Religionen, das über die Jahrtausende zu noch mehr Leid und Angst geführt hat.

Die Formulierung des 1. Gebotes, dass Gott unser Gott ist und wir keine anderen Götter neben ihm haben sollen, ist einfach nur die missverständliche Kurzfassung der Originalbotschaft.

Es war ursprünglich als gutgemeinter Hinweis formuliert worden, damit die Menschheit in ihrem Leben und streben einen Anhaltspunkt hat, wie sie Gott finden kann. Zeigt Gott doch in seiner wahren Botschaft auf, dass wir ihn solange nicht erkennen können, solange wir nach den materiellen Dingen streben und uns an der Wahrheit anderer orientieren.

Gott sagt uns in keiner Weise, was wir tun müssen um ihn zu erkennen. Weil wir über unsere Erfahrung im Laufe unserer Leben unweigerlich zu ihm finden.

Er offenbart uns vielmehr die Zeichen und Hinweise, mit denen wir erkennen können, dass wir sozusagen auf der Zielgeraden sind und gibt uns dadurch zu verstehen, dass wir, was auch immer wir tun, letztendlich zu ihm kommen werden.

Natürlich sind die Hinweise auch als Wegweiser zu verstehen. Doch ist niemand dazu verpflichtet oder gezwungen, ihnen zu folgen.

Tatsache ist, dass der Mensch gerade über die Orientierung im Außen, dem Anhaften an den materiellen Gütern und die daraus resultierenden Erlebnisse und Erfahrungen erst erkennen kann, dass er hier nicht wahrhaft glücklich wird. Er darf aber all die irdischen Güter genießen und sich nach allen möglichen `Wahrheiten´ richten, um aufgrund der Resultate, die in der Orientierung am äußeren immer in Unzufriedenheit, Leid und Unglück enden, die Wahl treffen zu können, sich davon abzuwenden und sein Heil, das Glück und die Liebe -> Gott, am anderen Ende des Poles zu finden.

Mit anderen Worten, was auch immer wir tun in diesem Leben (oder weiteren), wir werden ganz von selbst über unsere Entscheidungen und den folgenden Erfahrungen auf den Weg zu Gott – zu uns selbst – geführt bzw. führen uns selbst seit jeher auf diesem Weg.

Zum Leid der Menschen wurden die Gebote aufgrund der fanatischen Anschauungen eben jener, die die Botschaften nicht mit ihren Herzen wahrnehmen konnten, sondern über ihren Verstand zu begreifen glaubten. Aus diesem Irrtum heraus verkündeten sie ihre Sicht der Überlieferungen und erhoben sich mit `Ihrer´ Wahrheit selbst als Führer über die Menschheit.

Durch die Formulierung „du sollst nicht“, wird aus dem Gebot ein Verbot. Wenn du etwas nicht sollst, dann darfst du es nicht. Wenn Gott also sagt, du sollst keine anderen Götter neben ihm haben, dann ist es verboten!

Folglich interpretierte man daraus, dass beim nicht einhalten der Gebote unweigerlich eine Strafe folgen müsse.

Da seit Menschengedenken im irdischen Leben immer jeder bestraft wurde, der nicht gehorchte, sich widersetzte oder sich einfach nicht nach den „menschlichen“ Gesetzen richtete, ging man irrtümlich davon aus, dass auch Gott uneingeschränkt jeden bestraft, der seine Gebote missachtet. Diese Sicht der Menschheit ließ auch die ‚Idee‘ des Karma entstehen und ermöglichte den Kirchen und religiösen Fanatikern, weiter zu existieren und zu wachsen. Strebten die Menschen doch alle in ihrer Angst und dem Leid nach Erlösung. Die Religionsgemeinschaften versprachen diese Erlösung, wenn sich die Menschen an ihre Gebote und alles was ihnen in der Kirche gepredigt wird, hielten. Doch erkannten sie weder, dass Worte leicht missverstanden werden können, noch dass sie selbst diesem Missverständnis unterlagen.

Bei all der Wahrheit, die die Botschaft Gottes bringt und in der Bibel – ja, auch in der Bibel – steckt, orientierten sich die religiösen Eiferer und Kirchengemeinschaften nicht am inneren Wissen, sondern am Wortlaut der überlieferten Schriften. Sie stülpten Gott die Maske Ihrer eigenen Anschauungen über und malten ihn in den Farben, wie ihr Verstand ihn zu erkennen glaubte.

Heute nun, und in jüngster Vergangenheit, wird offenbar und langsam auch jedem, selbst der Kirche, bewusst, dass wir alle fehlgeleitet waren und wurden.

Ich unterstelle weder der Kirche noch irgendjemand anderem eine böse Absicht dahinter, wie und warum sie die Menschen so geführt haben. Doch wage ich zu behaupten, dass es in jeder Zeit Individuen gegeben hat und auch heute überall noch gibt, die die Macht in den Gemeinschaften und Institutionen sahen und nutzten, um die Menschen für ihre eigenen Zwecke klein und gefügig zu halten…

 

Im Licht und in der Liebe

© Anasha

 

Bildquelle mir unbekannt