Ein Heilungsschritt im Inneren

 

 

Mein inneres Kind ist gerade sehr aufgewühlt.
Verletzung, Ärger, Angriffslust, Wut und Enttäuschung in einem Paket...

 

Ich sitze hier und lasse die `Ereignisse´, die mein verletztes Kind hervorgeholt haben, auf mich wirken. Vieles klärt sich gerade und während ich teils fasziniert bin – die Erwachsene – bin ich im inneren tief traurig und aufgewühlt.

 

Auslöser: - erster Trigger war schon gestern Abend. Am Morgen hatte ich mein erstes Video zum veröffentlichen gemacht. Mich zum ersten mal vor der Kamera offen `zu mir und meinem Leben, meinen Prozessen bekannt`.


Am Abend war der Upload dann auf YouTube abgeschlossen.. Ich wollte die Blockade lösen, die mich immer davon abgehalten hat, mich offen zu zeigen – allen zu zeigen, wer ich wirklich bin, was ich bin und gerne tue, wofür ich stehe und wie sich mein Weg entwickelt, bzw. ich mich ent-wickle ...

 

Wie dem auch sei, ich habe das Video hochgeladen – mich sozusagen auf die Bühne der ganzen Welt gestellt; doch ich `wollte´ es `noch nicht´ teilen...
Das habe ich in dem Moment aber nicht wirklich bewusst wahr genommen. Ich spürte lediglich im Hintergrund das zögern, aber ich ignorierte es.

 

Nun, das wurde mir zum `Verhängnis´, denn mein Partner rief dann das Video auf und wollte es auf seiner Facebook-Seite teilen. Ich saß neben ihm und als ich bemerkte, was er im Begriff war zu tun, `fuhr´ ich ihn an, dass er das lassen solle, dass er es erst teilen könne, wenn ich es selbst auf meiner öffentlichen FB-Seite geteilt habe... :-O

 

Er hat meinen Wunsch respektiert und es ohne weitere Worte gelassen. Doch in mir war eine Panik aufgebrochen, der ich in diesem Moment nicht nachgehen wollte...

 

Heute Morgen rief sich diese Situation noch einmal in meine Gedächtnis – und aus dem Abstand, dem Zeitfenster, das mich nun aus einer anderen Perspektive auf meine irrationale Reaktion blicken ließ, erkannte ich sofort, dass es die Panik meines inneren Kindes war, die mich so reagieren ließ – die mich so auffahren ließ.
Die Panik, die Angst meines inneren Kindes vor der `Öffentlichkeit´ - vor dem `gesehen werden´. Es war in heller Aufregung, total aufgeschreckt worden, als mein Partner im übertragenen Sinne „die Werbebanner vor die Tür hängen wollte“, damit die Welt auf mich aufmerksam wird.
Mein Kind geriet in Panik und lies mich entsprechend reagieren.

 

 

Es ist schon perfide, wie wir uns selbst und auch andere Menschen (meist unsere Liebsten) sabotieren, aus der Angst und den Verletzungen unserer Kindheit, und das oft nicht einmal erkennen.
Mir wurde durch diese Erkenntnis klar, dass die Blockade, bzw. die dahinterliegende Angst sich nicht einfach auflöst, nur in dem ich mich in Videos frei äußere und diese online stelle...

 

Ein weiterer damit zusammenhängender Mechanismus – der weitere Hintergrund für die Panik und Angst – wollte angeschaut werden und zeigte sich heute Vormittag im `Gespräch´ mit meinem Partner.
Ich wollte ihm die Hintergründe – meine `Erkenntnis´ über die gestrige Reaktion mitteilen.
Jedoch „viel er mir ins Wort“ um seine Gedanken zu meinem Thema zu äußern.
Das löste wieder einen extremen Schub in mir aus.
Zuerst bat ich ihn noch, mich doch erzählen zu lassen, ohne mich zu unterbrechen. Aber im selben Moment breitete sich in mir eine Lustlosigkeit aus, die mich verärgerte. Was sich dann gerade in mir abspielte und wie ich reagierte war – makaber, es so zu bezeichnen – doch es war faszinierend.
Mein Partner durfte Zeuge sein, wie mein inneres Kind in Erinnerung ging, an den `Ursprung´ der Bildung dieser Verhaltensmuster. In mir stieg unmittelbar nach der Lustlosigkeit, mich weiter zu äußern, (weil er es ja ohnehin „besser wusste, was mich betraf und in mir vorging“,) Ärger und Wut hoch, weil er mir damit zu `verstehen´ gab (wohl gemerkt die Überzeugung meines inneren Kindes), dass er nicht wirklich daran interessiert war, zu hören, was mich wirklich bewegt.

 

 

Ich sagte ihm, nachdem ich erkannte, was sich - im wahrsten Sinne des Wortes - `abspielte´, dass wieder mein verletztes inneres Kind sich hier äußert, sich Luft macht, sich ärgert und verteidigt...

 

Und in diesem Moment des Erkennens gab ich mich ganz den Empfindungen meines Kindes hin. Ich stand da und spürte den Ärger, dass ich nie ausreden durfte, fühlte die Wut darüber, dass ich immer abgeblockt wurde, dass mir nie jemand zuhören wollte, dass ich nicht so viel reden sollte, die Enttäuschung darüber, dass sich nie wirklich jemand dafür interessiert hat. Für mich, für meine Meinung, meine Träume, mein Wissen, meine Interessen, meine Erfahrungen... Dass sich niemand auch nur im geringsten für das Leben `meines Kindes´ → mein Kinderleben interessierte.

 

 

Die gesamte Palette an Emotionen und die damit verbundenen Erfahrungen stiegen hoch und liefen in unzähligen Tränen über mein Gesicht.

 

Mein Partner ließ mich `Sein´, und obwohl sich in mir darüber kurz eine leichte Enttäuschung regte, dass er `es sein ließ´, mich zu trösten und mich in den Arm zu nehmen, bin ich ihm dankbar, dass er es nicht tat. Denn es war „Meins“ . Es war mein Baby, mein inneres Kind und hier erkannte ich den Wunsch des Kindes, getröstet zu werden, dem ich selbst als jetzt erwachsen nachkam. Ich nahm mein inneres Kind in den Arm und vereinte mich mit ihm.


Ich ließ alles hochkommen, ich ließ mir von meinem Kind all die Wunden, Verletzungen und Enttäuschungen zeigen. Ich ließ all die Gefühle und Emotionen meines Kindes an `mich´- mein hier und jetzt Erwachsenen Bewusstsein leiten und durchlebte all das voll und ganz. Ich ließ die Emotionen zu, ließ die Wut und den Ärger aufsteigen und erlöste mein inneres Kind von dieser Last, die es über die Jahre verstecken `musste´ aus Angst, damit abgelehnt zu werden – was viel zu häufig passierte.
Ich ließ die Tränen der Enttäuschung fließen, die mein Kind immer verdrängt und geschluckt hat, weil es keine Mimose sein wollte...

 

 

Ich danke hier meinem Partner aus tiefstem Herzen, dass er mich `Sein lässt´, dass er all das mit mir durchlebt, mich all das ungehindert durchleben lässt.

 

Tiefsten Dank, mein geliebter `Kuschelbär´für deine Liebe, deine Gelassenheit und deinen Frieden...
Ich liebe Dich unendlich <3

 

Es wird ruhig in mir und mein innerstes entspannt sich. Danke meinem kleinen inneren Kind - für deine unschätzbar wertvolle Hilfe, deine unaufhörlichen Hinweise auf deine Wunden und wie ich sie heilen kann... <3

 

Achtet auf eure Reaktionen, denn dahinter steckt euer verletztes inneres Kind, das euch darauf hinweisen möchte, wo es in euch `brennt´...
Die Menschen in deinem Jetzt da draußen, sind nicht die, die dir weh tun... sie zeigen dir nur – in Zusammenarbeit mit deinem inneren Kind – wo du noch nicht „heil“ bist.
(Das Video darf nun die Runde machen, und ich habe mein Kind fest an meiner Hand <3 )

 

 

 

In unendlicher Liebe und tiefer Dankbarkeit

 

© Monika Anasha
9.April 16 – 10:44h

 

 


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