12.Juli 2021

Wieder ganz offen:
Ich befinde mich weiter im Prozess zwischen trauern, vegetieren und funktionieren (mitmachen). Es sind wechselnde Phasen die sich in Länge, Intensität und Empfinden stets verändern - auch `lichte´ Phasen sind mit dabei.
Heute morgen war wieder trauern... jetzt vegetiere ich ... und dennoch - ist es oft auch ein `meditativer´ Zustand - ein stilles in mich gekehrtes meditieren - welches ich oft im schreiben dann ausdrücke.
Lebe dein Leben heißt es immer -
Nur - was ist mein Leben???
Diese Frage kam gerade so klar, als ich merkte, dass das was ich nebenbei mache, wenn ich was mache - ja wenn ich `funktional´ was mache, dann mache ich es, DAMIT ich was mache.
Aber ist das (mein) Leben.
WAS ist mein Leben???
Lebe dein Leben ...
Was ist `mein´ Leben?
Was macht mein Leben aus?
Im Moment fühle ich es nicht.
Nichts von dem was ich `funktional´ mache, `berührt´ mich gerade in der Tiefe.
Nichts davon `erfüllt´ mich gerade wirklich.
Nichts davon verscheucht die Nebel in mir?
Nichts davon bringt mir mein Gefühl zurück - meine Freude und noch weniger meine Begeisterung...
Alles scheint erloschen gerade ...
Ich mache es, weil ich es irgendwie immer schon machen wollte.
Aber - es fehlt etwas - etwas entscheidendes.
Freude, Begeisterung und die Lust es zu tun - könnte man jetzt sagen.
Doch da ist noch mehr, das ich nicht fühlen kann derzeit.
Und auch wenn es verrückt klingt und wohl niemand so recht verstehen kann/wird.
Es ist die Liebe.
Ich fühle die Liebe nicht mehr in mir.
Als wäre sie erloschen - und mit ihr jegliche Lust - jegliche `echte´ Freude und Begeisterung...
Und dennoch - wie beschreibe ich es?
Ich `weiß´, dass sie noch da ist. Dass sie tief in mir verborgen ist.
Tief in diesem Nebel der Trauer `nicht gelebt werden zu können´...
Als hätte sie sich `zurückgezogen´ nach dem sie wieder weggestoßen wurde...
Schutzmechanismus - ein uralter Schutzmechanismus der in mir wieder `erwacht´ ist und wirkt. Ich bin in der `Aufarbeitung´. Und dazu dient mir dieser Schutz jetzt. Dieser `Rückzug´.
Ja, nach außen `funktioniere´ ich.
Nach außen `mache ich mit´ und `halte ich mich aufrecht´.
Auch das gehört zum Schutz.
Schutz vor unerwünschten `Eingriffen´ und `Ratschlägen´ die sehr selten hilfreich sind.
Weil ich spüre, dass ich jetzt nur mich selbst und mein Gespür dafür brauche.
Dass nur mein `Spüren´ mir wirklich helfen kann - mich da durch begleitet um es zu lösen.
Um mich - die Liebe in mir - das Vertrauen in MEINE Liebe wieder zu finden...
Ja, ich werde weiter tun, was ich immer gerne machen wollte.
In diesem Zustand kann ich das jetzt wunderbar - ohne Gedanken daran zu verschwenden, was irgendjemand darüber denkt oder davon hält ...
Das ist der Segen darin für mich.
Es hat mich `unangreifbar´ gemacht - irgendwie... Ist nicht leicht zu beschreiben...
Ja, man könnte nun sagen, klar, du hast ja einen dicken Schutzmantel um, der dich quasi unangreifbar macht.
Aber so ist es nicht ganz. Es dringen noch `Dinge´ in mich ein. Doch diese `fördern´ meinen Prozess. Es hat sich tief in mir etwas verändert.
Es hat sich etwas `gesichert´... Es ist eine tiefe `Sicherheit´ da - war nie verloren gegangen.
Schwer zu verstehen - ja, geht mir auch so - und dennoch fühlt es sich so an.
Diese tiefe Sicherheit - mein tiefes `Gottvertrauen´ macht es mir möglich, nun durch diesen Schmerz der alten Wunde vollkommen bewusst und `wach´ durchzugehen - mich da durch führen zu lassen...
Ja - klingt sehr widersprüchlich. Und viele werden nicht verstehen, was ich hier schreibe.
Aber das macht gar nichts. Das ist nicht relevant.
Ich schreibe für MICH...
Ich schreibe für `mein Verständnis´.
Deshalb bitte - `schlage´ mir in einem `falschen´ Verständnis darüber nichts vor, was du glaubst, dass für mich jetzt wichtig oder richtig wäre...
Was sich für dich aus deinem Erleben als wichtig oder richtig erwiesen hat ist deins.
So schwer es auch fällt - ich `weiß´ was ich tue - tun muss ...
Klingt verrückt - doch mit `ich weiß´ meine ich meine Einheit, die mich führt.
Die am besten weiß, was das Ich, das der Verstand definiert, gerade braucht und `durchmacht´...
Ich bin vollkommen `bei mir´. Und das ist alles was ich gerade brauche.
Und wie `nebenbei´ mache ich mit all dem weiter, was ich grundsätzlich wollte ---
und wie ich wahrnehme - finde ich dadurch wieder mehr und mehr ins Freudvolle zurück.
Im Moment ist mein innerer Fokus auf `Ausheilen´ gesetzt.
Glücklich sein kommt dann von ganz alleine wieder - und alles was für mich dazu `gehört´.
Ich bin unendlich dankbar, dass ich mir all dessen so bewusst sein darf.
Das ist eine große Erleichterung.