Erwartungen – eine versteckte Form der Fremdbestimmung

 

Wir leben in ständiger Erwartung, nur bemerken wir es meist nicht. Doch es gibt immer etwas, worauf wir warten oder das wir erwarten! Sei es das Wetter, das doch hoffentlich schön wird/bleibt, oder bestimmte Post, ein Anruf von irgendjemandem. Auf Worte der Anerkennung oder Gesten der Zuneigung. Selbst darauf, dass die Waschmaschine oder der Geschirrspüler fertig werden, warten wir zuweilen, um dann endlich – was auch immer – tun zu können…

Diese Liste ließe sich hier beliebig lange fortsetzen und jedem fällt sicher gerade ein eigenes Beispiel dazu ein. Wir (er)warten oft (auf) die banalsten Dinge und sind uns nicht darüber klar, wie wir uns selbst dadurch einschränken. Unsere eigenen Erwartungen blockieren uns und bremsen uns meist, in dem was wir wirklich tun wollen, aus. Allein das Warten auf den Postboten blockiert den Fluss deines Tuns komplett, wenn du dich öfter zum Briefkasten begibst in der Hoffnung, dass was gekommen ist.

Erwartungen lassen uns nicht frei handeln. Sie blockieren unseren Energiefluss und unser gesamtes Tun. Ob es nun unsere eigenen Erwartungen sind, die wir im Kleinen und auch im Großen haben, oder Erwartungen anderer, denen wir uns ausgesetzt fühlen – wir sind nicht frei in unserem Denken und Handeln!!! Wir lassen unser Leben von vielfältigen Erwartungen und auch Hoffnungen beeinflussen und lenken. Und es spielt keine Rolle, ob es nun die eigenen oder fremde sind. Wir befinden uns nicht in Selbstbestimmung, wenn wir den Erwartungen nachgeben.

Selbstbestimmung … kaum jemand ist sich dessen bewusst, dass er sein Leben nicht selbst bestimmt.

Nun werden viele protestieren und denken: „ Nein, ich bestimme selbst, was ich tue. Ich lasse mir nichts vorschreiben!“

Nun, dann beobachtet euch sehr genau, denn ich wage zu behaupten, dass diese Aussagen euer Verstand/euer Ego abgeschossen hat. Zum Beispiel: Stehst du morgens mit Freude auf und machst dich mit Schwung für die Arbeit fertig?

Nein??? Warum tust du es dann??

Ja, genau… Weil ich doch zur Arbeit gehen muss. Wer kann schon zu Hause bleiben und tun was er will…

Das allein ist die größte Fremdbestimmung!! Durch ein Denken, das du aus frühester Kindheit übernommen hast und mit dem viele deiner Erwartungen verbunden sind. Bei vielen wird sich nun der Verstand wieder melden und einwenden, dass Arbeit keinen Spaß machen kann, soll oder gar darf… Mit diesem Gedanken, den du auch seit deiner Kindheit in deinem Verstand herumträgst,lebst du ein mühseliges, freudloses und unglückliches Leben.

Bedenke und mache dir bewusst, dass du die meisten Stunden des Tages mit deiner `Arbeit´ beschäftigt bist. Und wer sagt, dass arbeiten keinen Spaß machen darf oder kann? Ist es nicht so, dass dir bei den Arbeiten, die du gerne tust, die dir Freude bereiten und bei denen du mit ganzem Herzen dabei bist, viel mehr gelingt und das in kürzerer Zeit? Gehen sie dir nicht viel leichter von der Hand? – Jaa, diese „arbeiten“ ordnen wir nicht unter Arbeit ein, weil unser Verstand seit jeher dazu trainiert wurde, dass Arbeit mühevoll ist und keinen Spaß macht. Das nennen wir Hobby oder Freizeitbeschäftigung.

Wenden wir uns wieder unseren eigenen, bzw. übernommenen Erwartungen zu. Auf das Berufsleben bezogen erwarten wir von uns selbst, dass wir „es schaffen“. Angetrieben vom Gedanken und auch der Angst, die Familie oder auch nur uns selbst zu ernähren und zu erhalten. Aus übernommenen Vorstellungen – Gesellschaftlichen Normen – heraus, wollen wir uns selbst genügen. Merken jedoch nicht, dass wir nach eben diesen übernommenen Vorstellungen, die seit der Kindheit überall gegenwärtig waren und propagiert wurden, nicht uns selbst genügen, sondern nur versuchen, den gesellschaftlichen Anforderungen gerecht zu werden!

Und hier liegt der Schlüssel zur überall verbreiteten Unzufriedenheit und dem unglücklich sein, das jeder dabei spürt. Seit frühester Kindheit wurde den meisten gesagt, dass sie mit ihrem liebsten Tun nicht ihren Lebensunterhalt bestreiten können und das als Hobby auf die Freizeit verschieben sollen.

Den meisten wurde untersagt, das auszuleben, woran ihr Herz hängt. Aus diesen Konditionierungen heraus hat sich der Gedanke in allen festgesetzt, dass Arbeit keinen Spaß machen kann – anders gesagt – Geld verdienen kann keinen Spaß machen…

Wenn du glaubst, dass du zur Arbeit gehen `musst´, dann ändere deine Einstellung dazu oder suche dir eine Arbeit, die dich anspricht, glücklich macht. Für die du morgens gerne aufstehst… So kommst du deiner Bestimmung näher.

Nun wird bei vielen wieder der Verstand protestieren und einwenden, dass du nicht einfach deinen Job hinschmeißen kannst. Doch für den Anfang genügt es schon, dass du dir über deine Motivationen bewusst wirst. Und dann lasse dich auf den neuen Gedanken ein, dass `Arbeit´ sehr wohl Spaß machen darf, ja dir sogar Freude bereiten soll! Dabei wirst du dir auch Gedanken darüber machen, was dir wirklich Freude bereitet und wie du das verwirklichen kannst. Wo kannst du dein freudigstes Tun beruflich (aus)leben?

Auf diese Weise wirst du dich Schritt für Schritt aus der freudlosen Arbeit in ein freudiges Wirken bewegen und in der Dynamik der sich wandelnden Gedanken -> des neuen Bewusstseins, wird sich dein Weg im Außen auch Schritt für Schritt von alleine öffnen. Wenn du dich den neuen Gedanken öffnest, sie in dein Bewusstsein aufnimmst, werden sich dir im Außen zahlreiche Gelegenheiten bieten, dich selbst zu verwirklichen.

Und so gehst du den Weg in die Selbstbestimmung...

Dabei wird dir zwar dein Verstand immer wieder Zweifel einreden und dein Ego wird dich mit allerlei anderen `Ideen´ ablenken wollen, doch halte dich an das, was dein Herz in Freude wiegt und geh konsequent diesen Weg. Lass dich nicht in Versuchung führen, aufzugeben. Ich behaupte nicht, dass es ein Spaziergang ist. Genau deshalb leben die meisten Menschen ja in der Fremdbestimmung. Weil sie sich bequemerweise den gesellschaftlichen Normen fügen und es ihnen zu anstrengend ist, sich mit allen scheinbarenWidrigkeiten, die mit dem Weg in die Selbstbestimmung verbunden sind, auseinanderzusetzen. Du wirst aber mit jedem Schritt, den du `schaffst´ leichter atmen und freudiger und beschwingter gehen. Nebenbei wirst du auch in allen anderen Bereichen bewusst die eigenen und die fremden Erwartungen aufspüren und neu betrachten und dich nach und nach davon lösen. Das oberste Gebot auf deinem Weg ist, dass du dir absolut keine Gedanken machen brauchst, was andere zu deinem eigenen persönlichen Weg sagen. Denn es ist DEIN WEG und nur du gehst ihn – wie auch immer – nur du kannst ihn gehen. Du darfst deinen Weg in Freude und glücklich gehen, es ist deine Entscheidung. Darum löse dich aus deinen eigenen Erwartungen und noch mehr aus den Erwartungen anderer…

 

 

In Liebe und Dankbarkeit

©Monika Anasha 
4. Juni 14


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