Auch das Herz eines Mannes sucht Heimat ...
 

Sei offen ohne Erwartung, halte dennoch Ausschau nach dem Mann,
dessen Seele nach Dir ruft.
Und dann, wenn er vor Dir steht, nimm seine Hand und führe ihn sanft zu Deinem Herzen, dort, wo er Deine Wärme fühlen kann, Ruhe und Geborgenheit findet.
Schau ihm tief in seine Augen und sehe das Vergrabene, was in ihm noch schläft,
aber auch das, was schon erwacht ist.
Schau in seine Augen und sehe seine Angst, seine Unsicherheit, seine Tränen.
Er hat nie gelernt, seinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen.

"Ein Mann darf nicht weinen, er muss stark sein."

Und seine Angst ist die Angst seiner Ahnen; sie kämpften in vergangener Zeit,
und der Mann, der vor Dir steht, trägt dies alles auch in sich.
Fühle in dem Mann, den Du liebst, all seine Belastungen, seine Ängste,
seine Unsicherheit und wisse, dass das, was er sucht, ist Zuflucht, ein Zuhause.
Es ist das Heim in Dir.

Schenke ihm Deinen warmherzigen, tiefen, vertrauensvollen Blick
und verschmelze mit seinem.
Eine Frau ist doch Leben, sie ist fruchtbar, sie gebärt Leben, also schenke ihm
ein neues Leben und heile seine Wunden.
Zeige Dich ihm als stolze Frau, als treuer Freund, als freudvolle Gefährtin,
als Hüterin seiner Seele.
Lade ihn ein zu Deiner Liebe, sanft und zärtlich, so, dass er mit seinem ganzen Stolz,
sich Dir als Mann würdig nähern kann.
Schritt für Schritt nach vorn zu Dir...

Und wenn er stehen bleibt oder den Rückzug wählt, liebe ihn weiter,
einfach durch Dein Sein, sei für ihn da, auch wenn er weit weg ist.
Er wird es spüren ... Und er wird wieder aus seiner altbekannten Höhle hervortreten
und Dir wieder einen Schritt näher kommen.
Beruhige Du in der Zwischenzeit Dein eigenes Herz,
das so wild pocht und sich schenken möchte in der Liebe.

LIEBE DICH und bleibe geduldig, wartend auf seine Rückkehr.
Lass ihn auch den kleinen Jungen sein, der den Schoß der Mutter sucht.
Auch als Mann sucht er noch immer Geborgenheit und Schutz.
Halte ihn, liebe ihn ehrlich, bedingungslos, frei; so erlöst Du ihn.
Liebe ihn so sehr, dass sein Körper, sein Herz, seine Seele Dir vertrauen.

Und dann reiche ihm Deine Hand und tanze mit ihm;
schwebe mit ihm durch die tobenden Winde und stillen Wälder.
Reich ihm den Kelch der Liebe und lass ihn trinken vom samtig weichen,
berauschenden Trank Deines Seins.
Stütze und schütze ihn, einfach nur dadurch, dass Du ihn bedingungslos liebst.
Und lass ihn Dein Vertrauen spüren, in dem Du Dich in seine Arme fallen lässt.

Auch wenn Du selbst schon oft fallen gelassen wurdest, vertraue erneut
und lass Dich fallen, lass ihn Deine Liebe spüren.
Dadurch lehrst Du ihn, sich zu befreien, sich selbst zu vertrauen durch seine Hingabe.
Lehre ihn zu verschmelzen mit sich, mit Dir, mit der Liebe, mit der Welt und der ganzen Göttlichkeit, einfach nur durch Deine bedingungslose Liebe.

Ermutige ihn, stille seinen zerreißenden Hunger, höre hin was er Dir zu sagen hat,
halte ihn in Deinen Armen, erlöse ihn mit Deinem Herzen, heile ihn mit Deiner Seele.
Und dadurch wiederum sättigst Du Dich selbst, gestützt und beschützt durch seine starken Arme, seine klaren Geist, sein liebendes Herz, seine tanzende Seele.

Text von Nelia Mueller

 


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