Wie das (innere) Kind sich selbst beruhigt...

 

Am Morgen noch im Bett liegend, beim Beobachten meiner Gedanken, die mir vielerlei Zusammenhänge entblößt haben, bemerkte ich ein tief verwurzeltes Verhaltensmuster des Kindes in mir.
Ich habe mich selbst ertappt...

Es dachte in mir – wie so oft, wenn sich mein Geist öffnet und mir Hintergründe und Zusammenhänge offenbart – steh auf und schreib. Doch wie ebenso oft, tat ich das nicht gleich – statt dessen wollte ich mich auf das konzentrieren, was da grad an Informationen in meinen Geist `gekommen´ war, um es nach dem Aufstehen aufschreiben zu können. Aber mit dem Versuch `verschwamm´ es sogleich in meinen Gedanken.
Draußen fuhr gerade in diesem Moment die Kehrmaschine durch die Straße und erschwerte mein `dran bleiben´ zusätzlich...
Hier begann etwas interessantes:
Während ich vergeblich bewusst versuchte, die vorherigen `Einsichten´ zu halten bemerkte ich plötzlich, wie mein Verstand im Hintergrund immer wieder eine Silbe in Endlosschleife murmelte:

Miam miam miam miam miam miam miam miam miam …...............

Ich horchte auf – und erinnerte mich, dass ich dieses `Gedankenspiel´ schon häufiger – aber nur am Rande – wahrgenommen hatte und es jedesmal innerlich Kopfschüttelnd darüber einfach beendete...

Heute wurde mir der Zusammenhang darüber klar. Ich sah dabei ein Kind in Schutzhaltung – die Beine an die Brust gezogen – vor und zurück wippend diese Laute murmeln -
Es beruhigte sich selbst mit diesem Verhalten und dem `tönen´...
Ja, es ist tatsächlich so. Mir wurde dabei aber auch deutlich klar, warum sich `das´ Kind auf diese Weise beruhigte.
In die Schutzhaltung begebe ich mich, wenn ich Angst habe – Angst vor Angriff in erster Linie – als Kind meist Angst vor oder nach Zurechtweisung und Strafen.

In meinem `Gedankenspiel´ erkannte ich, dass ich einer (inneren) Anweisung nicht gefolgt war und dabei das was ich hätte angeblich tun sollen, nicht mehr machen konnte – die Informationen dazu verloren habe...
Schuld und Scham darüber, versagt zu haben weil wieder nicht gehorcht, spielen dabei die tragende Rolle.
Ich erkannte das innere Kind, das sich schämte, nicht sofort getan zu haben, was ihm aufgetragen war und somit wieder eine Chance – welche auch immer – verpasst hatte und nun zum einen Angst vor `Entdeckung´ und Rüge hatte, zum anderen Angst vor Ablehnung und `Liebesentzug´.
Diese Angst und Scham versucht das Kind mit dem `Tönen´ von Silben in Endlosschleife in der Schutzhaltung zu beruhigen...

Ich erinnere mich nicht an konkrete Situationen, in denen ich diesen Mechanismus in meiner Kindheit ausgeprägt und ausgeübt habe. Aber ich fühle es tief in mir verankert – wie er sicher in den meisten von uns vorhanden ist ...
Dieses Schutz- und Beruhigungsverhalten ist nicht nur Mädchen `eigen´.
Das Kind ist im gewissen Sinne geschlechtlos und auch Jungen nutzen es aus ganz natürlichen `Instinkten´.
Im Dank an mein inneres Kind für diese Öffnung

In Liebe für Dich
© Monika Anasha
17.Mai 18