29.Oktober 19

Wir wollen unsere Kinder schützen -
das ist ganz natürlich...
 
...doch wir handeln nahezu immer aus unserem eigenen Schmerz heraus.
Wir wollen unser Kind vor den Erfahrungen und Erlebnissen schützen, die wir erlebt haben.
Wir übersehen dabei jedoch, wie WIR SELBST unsere Kinder erfahren und erleben lassen was uns einst solchen Schmerz zugefüht hat....
 
Ich selbst wurde in meinem verbalen Ausdruck abgelehnt. Durfte – sollte – nicht immer so `laut´ sein. Sollte nicht immer so `viel´ sagen. Sollte vor allem nicht `die Wahrheit´ sagen und ungestüm mit allem `herausplatzen´ was ich denke (oder `sehe´)...
 
Meine Tochter war genauso `lebendig´ und `gesprächig´ und lebensfroh wie ich als kleines Kind noch.
Doch die Ablehnung, die ich `erfahren´ habe dafür, hat mich unbewusst dazu veranlasst, meine Tochter in ihrem verbalen Ausdruck immer wieder zu bremsen.
Ich habe sie gedeckelt und so ihre verbale Kraft – ihre Lebensfreude und Lebensenergie lange Zeit unterdrückt.
Erst viel später – als meine Tochter schon erwachsen wurde und sie körperliche Symtome zeigte, wurde mir langsam bewusst, was geschehen ist – und noch viel später wurde mich dann auch klar, WARUM ich so gehandelt habe...
 
Ich wollte meine Tochter vor der Ablehnung `beschützen´, die ich selbst für mein verbales `Verhalten´ bekommen habe...
Diese Angst hat mich unbewusst dazu verleitet, meine Tochter `MEINE´ Ablehnung spüren zu lassen.
Meine Tochter musste sich von MIR abgelehnt fühlen, weil ich Angst hatte, dass meine Tochter genauso wie ich abgeleht würde dafür.
Und ich wollte die Ablehnung nicht wieder fühlen – vor allem wollte ich nicht, dass meine Tochter abgelehnt wird. Ich hätte mich `schuldig´ gefühlt dafür.
Aber damit `übertrug´ ich diese Angst auf meine Tochter...
 
Heute steht meine Tochter beruflich `in der Öffentlichkeit´... Ist täglich in Kontakt und Gesprächen mit vielen Menschen. Sie hat `die Kurve gekriegt´ und ich bin unendlich dankbar dafür...
Ob das `Trauma´ schon geheilt ist? Das kann ich nicht sagen...
Das körperliche Symtom hat sie damals – auf Grund ihrer Berufswahl – operieren lassen.
Die Symtome haben sich zum Teil auf andere Körperteile `bezogen´ und zeigen sich immer wieder noch, wenn sie sich längere Zeit über bestimmte Dinge NICHT äußert... glaubt, sich nicht äußern zu dürfen...
 
Ich selbst habe über die vergangenen Jahre gelernt, die Angst vor Ablehnung zu spüren – und ich lasse mich von dieser Angst nicht mehr davon abhalten, mich zu äußern...
Auch wenn es mich oft noch Schweißausbrüche* kostet und mein Herz dabei rast -
ich äußere was ich sehe, denke und bemerke – wovon ich tief im Inneren überzeugt bin...
 
Ich stehe der Ablehung `Auge in Auge´ gegenüber und trete nicht mehr zurück.
Das durfte ich gerade erst neu erfahren –
Ich gehe das `Risiko´ abgelehnt – ja, `weggeschickt´ zu werden ein und bleibe stehen...
Äußere dennoch klar und - in anbedacht der Situation - `ruhig´, was ich `sehe´, was ich `zu sagen habe´...
 
Wir wollen unsere Kinder schützen – vor den Schmerzen und Verletzungen, die wir selbst `erfahren´ haben.
Dabei bemerken wir in unserer Angst oft gar nicht, wie sehr wir unser Kind und auch andere Menschen damit verletzen, unter Druck und in Angst versetzen …
 
Wo `zügelst´ DU dein Kind – oder einen anderen Menschen?
Welche `Vorsichtsmaßnahmen´ legst DU an den Tag, damit dein Kind oder Andere sich `anpassen´
bzw. deine Angst nicht schüren???
 
Schau mal genau hin und prüfe, welchen Schmerz in deinem inneren DU vermeiden möchtest – stellvertretend in deinem Kind (oder einem anderen Menschen)...
 
Doch auch:
WO verbiegst DU dich immernoch, um gewisse Gefühle zu vermeiden?
Wo versteckst DU deine Gefühle und Gedanken, um keinen `Verlust´ zu erleiden oder
abgelehnt zu werden???
Gerade dort wo dein Widerstand am größten ist.
Wo dein Herz zu rasen beginnt.
Wo Du Schweißausbrüche bekommst und wo sie Ärger und Wut ans Licht bringen?!
 
Wo vermeidest DU deinen Schmerz – deine Angst zu fühlen???
Es wird sich nicht auflösen, wenn Du ihn auf dein Kind `überträgst´.
Es wird sich erst auflösen, wenn Du ihn annimmst.
Wenn Du es `wieder zu dir´ zurück nimmst.
Auch das durfte ich mit meiner Tochter erleben an einem `anderen Beispiel´...
 
Ich hatte von Ihrer Geburt an immer Angst um sie.
Angst, dass sie einmal einem sexuellen Übergriff ausgesetzt sein könnte.
Ich dachte immer, weil sie eben ein Mädchen ist und die Gefahr dadurch eben besteht...
Ich `wusste´ damals noch nichts von meinem eigenen Erlebnis – hatte es abgespalten und seehhr gut verdrängt.
Diese Angst um sie `verursachte´, dass meine Tochter sehr an mir klebte.
Ich dachte damals tatsächlich, dass sie `mir bleibt´ und niemals `aus dem Haus´ geht 😅
 
Meine Angst BAND meine Tochter regelrecht an mich. Meine Tochter konnte sich nicht `sicher´ fühlen ohne mich, weil ich unbewusst das Programm in mir hatte, sie schützen zu müssen!
Das äußerte sich besonders, wenn sie auswärts übernachten wollte.
Sie konnte es nicht – ich musste sie stehts heim holen...
 
Als sie 11Jahre war, ließ eine ganz `natürliche´ Situation in mir Panik aufsteigen.
Ich `zog sie raus´ und verbot es ihr. Berechtigt fragte sie mich, warum...
Sie saß damals gerne – fröhlich und kontaktfreudig wie sie eben war – in der Wirtschaft meines damaligen Partners bei den Männern und hat sich und auch die Männer `gut unterhalten´...
Es geschah 2-3 mal dass ich sie auf Grund meiner Panik herausholte -
Und musste mich fragen – weil ich es selbst nicht verstand, dass ich so panisch war – warum ich ihr diesen `Spaß´ nicht gönne, warum ich solche Angst hatte, dass ihr dort solches geschehen könnte – unter Männern, die ich kannte, von denen ich keinem solches `zutraute´.
Und die Erinnerung an MEIN Erlebnis kam wieder.
Ich war ebenfalls 11 gewesen und saß ebenfalls – damals noch fröhlich, unbeschwert und unendlich kontaktfreudig – am Stammtisch in der Wirtschaft meiner Eltern, als es geschah.
DANACH war ich nicht mehr die selbe. Ich ging nie mehr unbeschert `in die Öffentlichkeit´.
Versteckte mich regelrecht auf vielfältige `unscheinbare´ Weise ...
 
Mit der Erinnerung war ich mir schnell bewusst, dass es MEINE Angst war und meiner Tochter nicht gleiches geschehen muss. Ich nahm die Angst zu mir. Nahm sie meiner Tochter ab.
Und sie konnte sich von da an frei und ungehindert `nach draußen´ entwickeln und weiter unbeschert `in Kontakt´ gehen.
 
Auch hier ist mir erst Jahre später aufgefallen, wie sehr sie sich von da an `verändert´ hat – sicherer geworden ist und sich nicht mehr an mich geklammert hatte.
Wie sehr dieses `kleine Detail´, die Erkenntnis meiner Angst und meiner Verletzung meine Tochter befreit hat...
Befreit von meiner Angst – befreit aus Ihrer – Ihr übergestülpten Angst – befreit für ihr eigenes Leben...
 
Ich bitte DICH aus tiefstem Herzen -
Schaue deine Verletzungen an – fühle DEINE Angst und DEINEN Schmerz –
Stülpe sie nicht deinem Kind über … nimm sie zurück zu dir und fühle sie -
Erkenne sie IN dir und heile sie...
 
In tiefer Liebe ❤️
deine Monika Anasha 😘
 
(*) unterdrückter verbaler Ausdruck verbunden mit Angst äußert sich in verstärkten `Drüsesnfunktionen´. Wie zb. verstärkte Schweißproduktion oder Fehlsfunktionen der Schilddrüsen...
Halsbeschwerden jeflicher Art zeigen auch unterdrückte `Äußerungen´.

 


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