Beziehung zu Gott

 

 

 

Welche Beziehung hast du zu Gott? Nein, nicht: hast du eine Beziehung zu Gott,   sondern welcher Art ist deine Beziehung? Denn wir alle haben eine Beziehung zu Gott. Jeder einzelne hat zu allem was ist und zu allem, was nicht ist eine Beziehung. Das ist eine Tatsache. Die Frage ist: In welcher Beziehung stehst du zu Gott? Oder eben allem anderen…

 

Die einen lehnen Gott ab, leugnen seine Existenz, glauben nicht an ihn. Andere glauben an eine höhere Macht, doch wagen sie es nicht, darüber nachzudenken, es für sich genau zu definieren. Wieder andere glauben an irgendeine Definition Gottes und halten an dieser, von anderen definierten „Gottheit“ fest. Und dann noch die Menschen, die offen an Gott glauben, ihm vertrauen (wollen), sich seiner Existent absolut sicher sind…

 

Nun – in welcher Beziehung stehst du persönlich zu Gott?

 

Leugnest du seine Existenz, lernst du den Glauben an ihn ab? Oder noch schlimmer, verurteilst du jene, die an ihn glauben und darin ein friedliches, angenehmes Leben führen?

 

Denn es ist in der Tat festzustellen, dass die, die Gott ablehnen und verleugnen, ein äußerst beschwerliches Leben unter Druck und Zwang führen. Dass gerade diese unzufrieden und unglücklich sind und das Leben als steten Kampf betrachten! Ja – im steten Überlebens- und Existenzkampf stecken. Sie wollen und können die Kontrolle nicht abgeben. Lehnen es meist ab, sich auf etwas oder jemanden zu verlassen. Sie neigen oft dazu, alles selbst machen zu wollen. Sie können sich nicht wirklich entspannen und denken, dass sie sich um alles selbst kümmern müssen, damit in ihrem Leben alles `läuft´…

 

Erdrückend ist diese Einstellung, zumal andere dafür verurteilt werden, dass sie sich dem Leben hingeben, das Leben genießen, einfach dem Lauf ihres Lebens vertrauen. Diese Verurteilung begründet sich uneingeschränkt auf der Angst, dass man selbst alles verlieren, abstürzen könnte und führt zu Neid und Missgunst gegenüber denen, die ‚loslassen‘ können. Die ungezwungen und unbeschwert leben. Hier wird Gott kategorisch abgelehnt denn, wenn Gott die einen begünstigt und bevorzugt und die anderen missachtet, dann wollen sie diesen Gott nicht! Dieser Gott existiert nicht für sie und darum verurteilen sie Gott und alle anderen, die in ihren Augen von ihm ‚begünstigt‘ sind.

 

Woraus sich aber nunmehr schließen lässt, dass auch die vehementen Atheisten tief verwurzelt an einen Gott glauben. Aber eben an einen niederen Gott, an einen Gott, der Unterschiede macht, einen Gott, der gemein, rachsüchtig, hinterlistig und böse ist. So einen Gott will niemand, darum wird er von allen, die sich im Kampf verstrickt sehen, abgelehnt. Sie wollen nicht darüber nachdenken, wie Ihr Gott sein sollte, meist aus der Angst heraus, keine Forderungen an Gott stellen zu dürfen, da man ja seinen Zorn fürchtet. Sie wagen es nicht, in sich zu horchen, welches Bild sie in sich von Gott befürworten möchten oder könnten. Ihre Erfahrung hat ihnen gezeigt, dass Gott nicht für sie da ist und sie wollen einem bösen Gott nicht zu Füßen liegen.

 

Das ist absolut verständlich, doch worauf begründen sich diese Erfahrungen? Ist nicht dieses Bild vom bösen, rachsüchtigen, hinterlistigen und gemeinen, das Unterschiede macht und bevorzugt das Bild des Teufels???

 

Lehnst du Gott ab und verleugnest ihn, weil du ihn mit dem Teufel verwechselst? Nein, sogar mit dem Teufel gleich stellst?!

 

Oder gehörst du zu jenen, die an eine höhere Macht glauben, diese aber nicht weiter hinterfragen? An etwas, das alles erschaffen hat und auch alles irgendwie am Laufen hält? Denn dass die natürlichen Abläufe ohne Zutun von Menschenhand ganz eigenständig funktionieren, ist unwiderlegbar für jeden sichtbar! Möchtest du dir keine Gedanken darüber machen, was es ist und wieso? Wie läuft dein Leben? Ist es mühevoll-beschwerlich oder wiederfahren dir ständig irgendwelche Missgeschicke, die du schon `gewohnt´ bist? Ständige Rückschläge die du nicht mehr hinterfragst und einfach hinnimmst? Nach dem Motto: „ Es hat schon seine Gründe, warum das alles passiert“.

 

Du fragst dich zwar immer wieder mal, warum ausgerechnet dir das ständig passiert, doch wahrhaft eine Antwort suchst du nicht! Du hast dich schicksalsergeben in deinem Leben eingerichtet und nimmst alles letztlich hin. Da du tief im inneren an die höhere Macht und die Ordnung dahinter glaubst ist dein Leben ein unruhiges dahinplätschern. Vergleichbar mit einem unruhigen, schnellfließenden Fluss mit unaufhörlichen Stromschnellen. Gelegentlich mal eine ruhige Phase oder ein kleiner Wasserfall. Verläuft dein Leben in ähnlicher Bahn? Ständig irgendwie im Aufruhr ohne wahre Ruhepole aber auch nicht mit unüberwindlichen Hürden? Ein stetiges Mittelmaß? Ein: „Naja – könnte besser sein aber ich kann mich eigentlich nicht beschweren“?

 

Bist du glücklich in deinem schicksalsergebenen Leben? Oder hast du es dir vielleicht nur deshalb so `bequem´ gemacht, weil du nicht über die Hintergründe nachdenken willst? Weil es anstrengend wäre, nachzufragen und es am Ende auch noch Verantwortung bedeuten würde, sich darüber bewusst zu werden, warum alles so ist, wie es ist? Denn instinktiv weißt du, dass es Eigenverantwortung bedeutet, dein Leben zu verändern. Fürchtest du dich, was du erkennen könntest, wenn du das Leben, die Abläufe und die höhere Macht – die Schöpfung – hinterfragst? Willst du dich der Eigenverantwortung nicht stellen?

 

Ja, es bedeutet Verantwortung, hinter die Abläufe des Lebens zu blicken, doch willst du lieber dein bekanntes Leben mit samt seinen Unwägbarkeiten weiter `be-halten´, statt dich anzustrengen und bewusst an deinem Leben – dir – zu `arbeiten´… Sätze wie: „Ach, mir geht es ganz gut und diese Missgeschicke bringen mich nicht um. Ich kann ja doch nichts daran ändern“, sind von dir zu hören. Damit gibst du die Verantwortung für das, was in deinem Leben geschieht an die höhere Macht ab, die schon weiß was sie tut. Du ergibst dich der höheren Macht, deinem Schicksal. Du erkennst die höhere Macht an und in deinem Glauben, dass du nichts ändern kannst, lebst du bereitwillig ein mittelmäßiges Leben ohne große Höhen. Solange es dir nicht schlechter geht, siehst du keinen Grund, dir große Gedanken über deine erzielten Ergebnisse zu machen. Es ist nun mal, wie es ist und da du (wie du glaubst) nichts ändern kannst, akzeptierst du es einfach…

 

Anders leben jene, die an einen, von anderen definierten, Gott glauben. Sie halten an dieser Definition regelrecht fest. Es sind jene, die ihren Religionsgemeinschaften treu dienen und deren Definition von Gott vollkommen übernehmen. Sie glauben an Gott als eine Art König, deren Untertanen sie sind, dem sie treu zu Diensten stehen und es ihnen nur so gut gehen kann. Ihnen wird – je nach Religionsgemeinschaft – ein Gott präsentiert/definiert, der bedient, besänftigt, geliebt und geachtet und als absolut übergeordnete Macht anerkannt und verehrt werden will. Ein Gott, der den Gehorsam der Menschen fordert oder seinen Unmut spüren lässt.

 

Diese Gläubigen tun alles, um in den Augen `ihres´ Gottes und meist mehr noch ihrer Kirche und deren Anhängern Wohlgefallen zu finden. Sie sehen Rückschläge, Verluste oder jedwede Schwierigkeiten im Leben als Prüfungen oder Strafen an und verweigern sich viele Annehmlichkeiten und Freuden aus den Gründen, die in ihren `Geboten´ dagegen sprechen. Auch sie hinterfragen Gott und sein wahres Sein nicht weiter – würden es nicht wagen…

 

Während jene, die an die undefinierte höhere Macht glauben, sich einfach nur ihrem Leben, wie es ist, ergeben um Gottes Aufmerksamkeit nicht auf sich lenken, leben die `Gläubigen´ ganz besonders nach den religiösen Regeln ihrer Gemeinschaft, weil sie auf Gottes Aufmerksamkeit hoffen, Wohlgefallen bei ihm finden und so von ihm aus dem Kreislauf über Leben und Tod erlöst werden wollen. Sie unterwerfen sich den Bedingungen der Glaubensgemeinschaft, der sie angehören und empfinden ein Hinterfragen ihrer Glaubenswerte als unverzeihliche Sünde.

 

Wenn du dich so unterwürfig in dieser Glaubensgemeinschaft befindest – bist du wahrhaft glücklich darin? Liebst du deinen Gott wahrhaft und uneingeschränkt, der dir in den `Geboten´ jede Menge Einschränkungen auferlegt? Hast du dich schon einmal gefragt, warum du dich diesen Einschränkungen unterwerfen sollst oder mehr noch, ob Gott diese Einschränkungen tatsächlich verlangt?

 

Nun über diese Frage komme ich zu jenen, die ganz frei und uneingeschränkt an einen Gott der Liebe, der Freiheit, des Glückes und der Harmonie glauben (wollen). An einen Gott, der in seiner Liebe für uns Menschen allen den freien Willen lässt und niemanden einschränkt. Der keine Verehrung verlangt oder benötigt. Ein Gott, der sich an unserer freien Entwicklung und unserer Liebe zu uns selbst und allem anderen erfreut. Ein Gott, der nicht verurteilt oder straft wie es die Menschen tun. Ein Gott, der uns alles gegeben hat, was er selbst ist. Die bedingungslose Liebe und die absolute Schöpferkraft.

 

Diese Menschen werden oder sind schon selbst bewusst, haben die Liebe und die Schöpferkraft in sich selbst erfahren und erkannt und leben diese frei und in Freude offen in ihrem Leben bzw. sind auf dem Weg dahin.

 

Sie können ihren Gott uneingeschränkt lieben und friedlich ein angenehmes, ruhiges Leben führen im Glauben und Wissen, dass sie selbst von Gott uneingeschränkt geliebt werden, was auch immer sie in ihrem Leben tun oder nicht tun.

 

Der Vollständigkeit halber ist noch zu erwähnen, dass es auch noch jene gibt, die weder an Gott glauben noch nicht an Gott glauben. Sie leben ihr Leben, wie es kommt und ist und haben sich noch nie eingehender mit der Frage über Gott beschäftigt.

 

 

 

Gleichgültig, in welcher dieser Beziehungen du zu Gott stehst; kannst du glauben, dass Gott zu dir spricht? Wagst du es mit Gott zu sprechen? Ich meine hier nicht, zu Gott zu beten, sondern ihn zu einem Dialog aufzufordern, mit ihm in Kommunikation zu treten? Wagst du es mit ihm zu sprechen? Wenn du nun denkst: „Gott `spricht´ nicht mit uns, schon gar nicht mit den `kleinen Leuten´, nur mit Priestern.“  Dann erlaube dir die Frage: „Warum denkst du das?“ Sind wir nicht alle gleich vor Gott? Ist dies nicht ein Satz, den wir aus der Bibel gelehrt bekamen? Wieso stellen sich die meisten Menschen hinter/unter die Priester oder geistlichen Führer. Und mehr noch: Wieso stellen diese sich - entgegen den Aussagen der Bibel – über uns???

 

Gott ist unser aller Vater! Wir sind ALLE gleich vor Ihm. Wieso denken du und so viele von euch, dass Gott nicht zu uns spricht, nicht zu dir sprechen würde? Hast du es schon einmal ernsthaft versucht?

 

Würdest du ein Gespräch verweigern oder eine Antwort, wenn DEIN Kind zu dir spricht, dich etwas fragt? Warum denkst du, dass das etwas anderes ist? Weil dein Kind in Fleisch und Blut vor dir steht und Gott kannst du nicht sehen (somit auch gut überhören oder ignorieren ;-))? Nun, du bist Vater/Mutter deines Kindes und Gott ist im höchsten Sinn dein Vater/Mutter… Er ist immer um dich, ja in dir. Du bist aus ihm selbst geboren. Betrachte Gottes Beziehung zu dir unter dem Gesichtspunkt, wie du als wahrhaft leibende(r) Vater/Mutter für dein Kind da bist, mit ihm im höchsten Sinn umgehst.

 

Erkennst du nun die irrtümlichen Gedanken über deine Beziehung zu Gott? Und es waren ja noch nicht einmal deine eigenen Gedanken. Diese Gedanken wurden dir und allen anderen von den Religionsgemeinschaften eingepflanzt.

 

Hast du dir nie die Frage gestellt, warum Gott dich für jede noch so kleine `Verfehlung´ straft, wenn er dich doch liebt? Hast du dich nie gefragt, warum du in die Kirche gehen sollst und nur dort Frieden und Schutz finden kannst, wenn Gott doch allgegenwärtig ist – und auch die Beichte – Wozu braucht der Mensch einen `geistlichen Vermittler´ wenn Gott allmächtig ist und somit ohnehin alles sieht was wir tun oder nicht tun???

 

All die Empfindungen und Handlungsweisen, die die Kirchen und Religionsgemeinschaften über Gott verkünden und den Menschen eingepflanzt haben: Den Zorn Gottes, das Jüngste Gericht, die Strafen, die Prüfungen, widersprechen den grundsätzlichen Überlieferungen der Bibel.

 

 

 

Vor Gott sind alle gleich und jede Seele hat den absoluten freien Willen!

 

 

 

Nur der Mensch trennt in Gut und Böse. Der Mensch trennt die Menschen, spaltet sie in schlechter und besser - macht Unterschiede. Der Mensch straft oder belohnt, verachtet oder verehrt. Nur der Mensch verhält sich so und wir alle haben diese Denk- und Verhaltensweisen praktisch mit der Muttermilch und von Kindesbeinen an eingesogen, übernommen.

 

Jeder einzelne darf sich selbst die Frage stellen:

 

In welcher Beziehung stehe ICH PERSÖNLICH zu Gott?

 

 

 

Gott ist kein Richter…

 

Gott ist der liebende Vater, den jeder tief im Herzen ersehnt.

 

 

 

Im Licht und in der Liebe

 

© Anasha

 

3. August 14

 



 

 

Bildquelle mir unbekannt