27.Februar 20

Was geschieht wenn dein Kind dich beschimpft?

Viele Kinder drücken ihre Gefühle, ihren Frust, ihre Ohnmacht sehr impulsiv und überaus klar und radikal aus. Kinder können ihre Gefühle nicht so `im Zaum´ halten wie wir Erwachsene. Gott sei Dank
Erwachsene neigen immer dazu, von ihren Kinder gleiches zu erwarten, was sie selbst schon ewig tun - `schon können´. Und Erwachsene vermeiden es, sich an ihre Kindheit zu erinnern. Wir wurden sehr früh – teils radikal, teils subtil – dazu `trainiert´ unsere Gefühle zurückzuhalten. Keine `Gefühlsausbrüche´ zuzulassen. Oft noch nicht einmal positive 😒
Aus dieser programmierten Zurückhaltung jedoch haben wir vergessen, wie Kind empfindet. Wie Kind sich fühlt...
Kinder sind rein und unverfälscht – wenn sie nicht unterdrückt werden. Und heute lassen sich Kinder bzw. ihre Gefühle (der Zeitenergie sei Dank) nicht mehr so programmieren und unterdrücken, wie wir noch...

Wenn dein Kind wütet, schreit und dich dabei auch mit den schllimmsten Worten beschimpft die die meisten Erwachsenen in ihrem Programm anstachelt, dann werde dir einer entscheidenden Sache ganz bewusst:
Bei der Erziehung, die Du `genossen´ hast (warum auch immer `man´ dies so sagte?✳️) musstest DU all diese `Ausdrücke´ unterdrücken. DU konntest und durftest all diese `Worte´ deinem Vater oder deiner Mutter gegenüber nicht aussagen. DU hattest sie runtergeschluckt in deiner Ohnmacht und Hilflosigkeit. All das hat in dir viel Ärger und Wut aufgestaut...
Nun zeigt dein Kind all das mit seinen `Ausbrüchen´ dir klar und deutlich auf !!
Es lässt ALLES raus, was Du dir nie erlaubt hast – was Du dir nie erlauben konntest...

Es ist eine wunderbare Chance, denn nun hast DU die Gelegenheit – auch wenn es noch so schwer fällt und dein Verstand auf Grund deiner `Erziehung´ dagegen völlig rebelliert (und das Umfeld warscheinlich noch mehr) – lasse deinem Kind unbedingt den Raum, um diesen Ärger, die Wut und auch die Ausdrücke – all die `schlimmen´ Worte – raus zu lassen...
Sage datt dessen JA dazu – lass es `in Ordnung´ sein und strafe es nicht dafür – denn es ist die Strafe, die DU bekommen hast oder hättest. Es wäre die Nichtliebe, die Du selbst erfahren hattest. Liebe dein Kind indem Du es genau sooo – bedingungslos – annimmst.
Liebe darin dein inneres Kind, das durch die Unterdrückung der Erziehung den Schmerz nicht rausschreien konnte.
Liebe diese Kraft in deinem Kind – Liebe seinen Mut und seine Unerschrockenheit
Liebe es in Dankbarkeit für die Befreiung die es dir dabei schenkt – mit jedem mal 🌟💓

Denn es sind DEINE Worte – es ist deine Wut – es ist dein Ärger.
Auf deinen Vater oder deine Mutter – oder auf eine andere `Bezugsperson´ deiner Kindheit...
Es ist alles DEINES, was dein Kind dir entgegenschleudert.
Wehrst Du es ab, wird es in deinem Kind weiter leben und es wird all das weiter tragen !

Gibst Du deinem Kind den Raum um all den Frust und die Hilflosigkeit deiner eigenen Kindheit abzulassen, tust du DIR SELBST den größten Dienst.
Du erlaubst es ! Du erlaubst es dir selbst damit, diesen Worten die tief in dir die Wut und den Ärger entfacht und aufrecht erhielten, Luft zu machen...
Gib die Erlaubnis, dass all der Ärger und die Wut aus deiner kindlichen Hilflosigkeit und Ohnmacht über den `Ausdruck´ deines Kindes an die Luft kommen und sich `verflüchtigen´ können ❤️

Ja, es hört sich verrückt an – weil es ungewohnt ist, sich von seinem Kind (oft derb) `beschimpfen´ zu lassen...
Das `gehört´ sich nicht, das darf nicht sein, keiner will/soll das hören.
Und nicht zuletzt ist da die Scham, wenn mein Kind mich öffentlich beschimpft, dass ich als Mutter/Vater wie ein Versager in der Erziehung dastehe? ...
Alles alte Druckmuster – alles aus einem `Machtego´, das die Kontrolle behalten will übernommen...
Lassen wir diese Scham sein – spüren wie sie einfach und lassen wir das Ego rebellieren – es ist nichts anderes als die Angst des inneren Kindes, das gelernt hat dass es nur brav, lieb und nett angenommen wird. Lassen wir endlich die Luft raus. Lassen wir es endlich sein – lassen wir es endlich geschehen – den Gefühlen einfach freien lauf 💝

Denn diese alten Erziehungsmuster hatten uns gezwungen, alles zu unterdrücken und `zwingen´ unsere Kinder heute dazu, sie uns auf jede mögliche Weise aufzuzeigen. Und das geschieht mehr oder weniger `schlimm´. Ganz abhängig davon, was wir in unserer Kindheit individuell erlebt und unterdrückt haben – unterdrücken mussten.
Wenn Du ein `schlimmes´, unartiges, `schwieriges´ Kind hast, dann bedenke steht´s, dass es dir `an den Kopf wirft´, was Du nie wagen durftest, als Kind einem Erwachsenen zu sagen.
Aus diesem Bewusstsein heraus kannst Du dankbar sein, dass dein Kind den Mut hat seinen Gefühlen so impulsiv Ausdruck zu verleihen, um dir aufzuzeigen was in dir noch gärt – was noch nicht im Frieden ist...

Betrachte dein Kind mit `neuen´ Augen – mit geklärten Augen – mit klarem Bewusstsein, was geschieht – was es dir zeigt 💝
Und `deine Beziehung zu ihm kann sich entspannen. Es bewirkt Wunder – sei so mutig wie dein Kind und lass dich auf ES ein ❤️
Du kannst nur gewinnen …

In Liebe für Dich und dein Kind 💞
deine Monika Anasha

✳️Die Aussage: `Du hast eine `gute´ Erziehung genossen´ kommt von der damaligen sicht auf die Bewertung von Erziehung.
Es war früher klar, wer `erzogen´ war, war `gut´ erzogen bzw. hat überhaupt eine Erziehung `genossen´... Wer unerzogen, frech oder wie auch immer aus dem Rahmen fiel, hatte nach altem Maßstab keine Erziehung gehabt.
Da erzogen zu sein nach altem Maßstab eben etwas angenehmes gutes war, war Erziehung etwas das wohl ein Genuss sein musste und worauf man Stolz sein sollte… ?
Wir brachen nicht zu fragen, für wen es ein Genuss war - oder?
Für das Kind ganz klar niemals – nur für die `hochwohlgeborene Gesellschaft´...
Dem Himmel sei Dank, dass sich die Sichtweise über Genuss heute radikal gewandelt hat und sich auch in der `Erziehung´ langsam auswirkt 💝


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