"Abhängigkeiten wollen sich lösen"


Manche Fragen lösen bei mir im Moment ein inneres Sträuben aus. Heute die schon vorsichtig formulierte Frage: „Willst du `eventuell´ mit mir (und den Hunden) spazieren gehen?“

 
An sich eine ganz normale Frage. Und viele werden gerade nicht verstehen, warum und was sich in mir dagegen sträubt.
Es ist auch nicht die Frage – der Inhalt – an sich. Es könnte eine x-beliebige Frage sein, mit: `hast du Lust mit mir – was auch immer – zu tun?´
Zum einen hatte sich mir `mein Tag´ innerlich schon eröffnet und zum anderen fühle ich mich irgendwie `eingespannt´... (Auch wenn Sonntag ist, heißt das nicht – wie viele immer noch glauben – dass wir diesen unbedingt mit unserem Partner/Familie verbringen müssen...)
Mir ist im menschlichen Zusammenleben äußerst wichtig, dass jeder (unbeachtet vom Wochentag und Zeit) nach seinem eigenen inneren `Plan´ leben kann.
Natürlich klappt das in einer Partnerschaft auf Dauer nur, wenn beide in diesem Bewusstsein leben (wollen). Wenn jedoch einer (noch) im alten Bewusstsein der `Gemeinschaftlichkeit´ festhängt, führt das irgendwann zum auseinanderleben...

 

Mir ist wichtig, dass jeder Mensch unabhängig von anderen `Seins´ lebt und unternimmt.
Dadurch gestaltet sich eine Frage sofort aus einer anderen Schwingung heraus in eine (völlig andere) Botschaft. Dann will ich nicht mehr unbedingt, dass der Partner dabei ist, sondern unternehme, was ich machen möchte – ganz unabhängig davon, ob er andere dabei ist oder nicht. Ich gebe das dem Anderen `nur´ bekannt → z-B. Ich gehe dann mit den Hunden spazieren! Damit gebe ich eine reine Information weiter, auf die trotzdem die Möglichkeit besteht , dass der Andere mitgeht. Wenn der Andere NICHT mitgeht und eine Enttäuschung mit negativer Schwingung/Stimmung erfolgt, war dahinter eine Erwartung !!

 

Für mich beinhaltet die Frage: „Willst du …. mit mir?“ im Moment verstärkt, dass es der Wunsch, die Erwartung (meines Partners) ist. Es fühlt sich meist an wie – wenn du mitgehst, würde ich gerne mit den Hunden spazieren gehen...
Vielleicht liegt es an den Worten `mit mir´, dass es derzeit bei mir dieses Sträuben auslöst und die Frage: „Warum `braucht´ er mich dazu?“ Vor allem, wenn die Unternehmung ohne mich dann verschoben wird oder gar nicht statt findet...

 

Brauchen wir einen anderen dazu, um überhaupt etwas zu unternehmen? Das ist für mich die dahinterliegende Thematik!
Wenn Wir es wirklich wollen, warum machen wir es dann nicht einfach – auch alleine? Ist der Hundespaziergang oder was auch immer von der Begleitung eines anderen abhängig?


Immer wieder einmal ist das Gefühl in mir hochgekommen, dass manches, was andere tun oder nicht tun, davon abhängt, ob ich dabei bin, mitmache, unterstütze...
Doch ich bin nicht dafür verantwortlich, was aktiv in einem anderen Leben passiert – auch nicht direkt im Leben meines Partners... Ich bin nicht dafür verantwortlich, was andere wann und wie tun oder nicht tun...
Es ist – bei Gott – deren eigene persönliche Entscheidung! Das trage ich nicht mit! Das kann ich nicht mittragen, weil es (mich) belastet.

 

Was auch immer ein anderer glaubt, was wir mit, für und neben ihn machen könnten, sollten, wollten – mach alles erst einmal alleine für DICH!
→ Wenn du es wirklich willst!! ←

 

Denn hier kannst du dann gut erkennen, was du WIRKLICH willst, was dir wirklich wichtig ist – tief im Inneren …
Denn DAS bist du dann auch bereit, ganz alleine zu beginnen – zu tun – gleichgültig ob irgendjemand oder ich dir folgen, mitgehen...


Meiner Erfahrung nach `wollen´ wir meist Unterstützung/Mitwirkung, wenn wir etwas tun wollen/ sollen, was uns nicht (mehr) so liegt, oder wovor wir Angst haben es alleine zu machen...
Daran ist nichts falsches. Das ist vollkommen in Ordnung und natürlich. Doch wenn wir diese `Unterstützung´ immer von anderen oder gar immer wieder von einer bestimmten Person (meist Partner, Eltern, Kinder) erwarten, ohne eigene Bereitschaft uns selbst zu stärken, belasten wir die andere Person und diese wird sich früher oder später (so wie ich gerade wieder) dieser Last entziehen.

 

Das ist keine Rücksichtslosigkeit – das ist reiner Selbstschutz der notwendig ist. Kein Mensch kann diese Last auf Dauer tragen. Gerade dann nicht, wenn ersichtlich wird, dass der `Erwartende´ die eigene Kraft nicht aufzubringen im Stande ist – nicht bereit scheint, selbst in die Gänge zu kommen – und wieder und wieder (oft in jahrelange Gewohnheiten) auf die (Antriebs-)Kraft des anderen zurückgreift.

 
Dieser energetische Übergriff geschieht völlig unbewusst, jedoch darf er uns `heute´ klar und deutlich erkennbar ins Bewusstsein dringen!

 
Wir dürfen uns selbst dabei beobachten, ob wir jederzeit bereit sind, vollkommen unabhängig von der `Mitwirkung´ des Partners oder wem auch immer, zu tun, was wir gerade tun wollen...
Wir dürfen jederzeit unsere Motivation hinterfragen, wenn wir bemerken, dass wir dazu (wozu auch immer) jemand (bestimmten?) anderen `brauchen´, um zu tun, zu erreichen, was wir uns vorgestellt haben.

 
Hier zeigt sich sehr schnell, wie sicher ich in mir selbst stehe und wie hoch meine eigene innere Antriebskraft für mich selbst ist. Wo ich Selbst-bewusst, Selbst-ständig, Selbst-verantwortlich, Selbst-bestimmt lebe, gehe, bin …
Denn was ich nicht selbst und alleine glaube leben, erschaffen, erreichen, tun zu können, das liegt dann nicht wirklich in meiner Selbstbestimmung → ich gebe die Führung an andere ab.
Ich bin nicht Selbstbewusst → ich erkenne und glaube nicht an meine eigene Kraft und Macht.
Ich bin nicht Selbstständig → glaube nicht, dass ich jederzeit alles tun kann, was ich mir vorstelle. Und ich bin nicht Selbstverantwortlich → ich bin nicht bereit, die volle Verantwortung für mein Vorhaben zu übernehmen, möchte mich (aus Angst) absichern.
Ich wiege mich in `falschen´ - irrtümlichen Sicherheiten!

 
Das heißt nun nicht, dass jeder Mensch total unabhängig und vollkommen alleine mit sich klarkommen und alles alleine tun, klären, regeln, leben soll. Ganz und gar nicht – so ist das nicht gemeint und auch nicht zu verstehen...
Nur die Erwartung auf das `sich auf andere stützen´ und verlassen wollen macht dich und andere unfrei.
Stehst du klar und sicher in deiner Haltung, dass du, egal ob jemand mitwirkt oder nicht, deine Idee, Vorstellung oder was auch immer verwirklichen wirst, kommen die Menschen, die mit dabei sein und mitwirken möchten, unterstützen von ganz alleine – ohne Erwartung.
DAS ist keine Theorie – das ist MEINE Erfahrung!

 
Ich möchte die Freiheit haben – und Dir ebenso lassen – mich/sich frei zu entfalten. Ob mit dir, neben dir, durch dich oder auch ohne dich, spielt dabei keine wesentliche Rolle.
Ich habe erkannt, dass eine `fixierte´ Erwartung (wie etwas wunschgemäß laufen `sollte´) die freie Entfaltung und die eigene Freiheit enorm behindert und einschränkt.

 

Wir begrenzen uns selbst in der Erwartung, dass andere `mitgehen´ sollten auf unserem Weg. Wir schwächen uns selbst, weil wir dabei zu viel Energie in die Erwartung, die Hoffnung, den Wunsch stecken, anstatt die volle Energie in unser Vorhaben zu lenken und es `einfach´ zu tun.
Die meiste Energie verlieren wir dann an die Enttäuschung, wenn uns andere die Mitwirkung, das mitgehen versagen (wie es heute immer häufiger geschieht).

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Wenn Du `gehen´ willst – wohin auch immer – dann geh !

Wenn Du etwas unternehmen willst – was auch immer – dann tu es !

Wenn Du etwas sagen willst – was auch immer – dann sag es !

Bei Gott -

mache all das nicht davon abhängig ob ich oder andere mitgehen, mit machen, mit (dir) reden oder zuhören !

 

Denn ich selbst warte nicht (mehr) darauf, ob und wann Du oder irgendjemand mit mir geht, mit macht oder mit (mir) redet und zuhört... Ich mache `meins´ - was auch immer es im jeweiligen Augenblick ist – einfach weil ich es machen will – weil es von und durch mich `gemacht´ werden will...


Ich möchte, dass DU und jedeR Andere frei und ungezwungen selbst entscheidet und selbst sicher seine `Flügel´ spreizt und alleine fliegt...

 

Kein Vogel hängt sich an seine Eltern oder andere Vögel. Wenn Lust zu fliegen hat, fliegt er, wohin es ihn zieht!
Nur wir Menschen haben verlernt (auch unseren Haustieren), dem Innersten `ziehen´ zu folgen – ihm nachzugehen...
Heute jedoch gilt es für uns alle, das Festhalten an diesen `Scheinsicherheiten´ (alles, was wir auf andere ausgelagert haben) auf zu geben → DAS ist unsere wahre Auf-Gabe!


Das hat auch ganz und gar nichts mit Egoismus zu tun. Denn das `reine´ Ego ist unsere innerste Antriebskraft, dieser Zug, dem der Vogel folgt → sich dem ziehen hingibt.
Wir dürfen uns alle wieder auf das innere `ziehen´ besinnen und ihm nachgehen – Ihm nachgeben.
Es ist unsere Ureigene und stärkste Kraft zur Entfaltung,und wir dürfen diesen Raum auch jedem anderen – vor allem unseren Kindern – frei lassen, zugestehen...

 

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Hier möchte ich nun natürlich mit dazugeben, was mir das ganze nun gezeigt hat...
Zum einen die wiederkehrende Abwehr dieser Belastung, dieser `aufgebürdeten´ Mit-Verantwortung für ein anderes Leben und Tun, zum anderen schwingt meine eigene Erwartung, Hoffnung und der Wunsch herein, meine Vorhaben auch nicht alleine meistern zu müssen – jemanden an meiner Seite zu haben, der `mit mir´ geht, meins mit mir lebt, mich unterstützend begleitet... Auch meine eigene Enttäuschung, dass es `das wohl nicht gibt´, `er´ das nicht will, ist mit dabei... Ja, hier spiegelt sich ganz deutlich und natürlich, was ich selbst noch nicht gelöst habe und dass in mir noch Teile dieser Erwartung sitzen...


Ein ganz natürlicher Prozess, der sich überall zeigt und der uns allen hilft unsere Verstrickungen, Blockaden, Wunden zu erkennen und zu lösen/zu heilen.
Ich selbst darf mich wieder in dieses Gefühl der Enttäuschung und der Erwartung hineingeben, um zu erkennen,was ich selbst unbewusst noch auch andere ausstrahle → welcher `Last´ diese sich ebenso unbewusst ausgesetzt fühlen und natürlich sich ebenso unbewusst widersetzten...

 
Mein Partner ist mein intensivster Spiegel <3

Dein Partner/Kind ist DEIN intensivster Spiegel …


Die Frage nach dem `Wie löst dich das auf, wie heilt das?´ lässt sich aus meiner Erfahrung damit beantworten: Es gibt nichts, das wir aktiv dazu tun `müssen´. Allein das anerkennen und sich klar bewusst werden → die Wahrnehmung dessen was tief aus uns wirkt und wie es gewirkt hat, ist der größte Teil der Lösung/Heilung. Von diesem Moment des Gewahrwerdens und Anerkennens löst sich die Verstrickung selbstständig weiter und heilt die Wunden ganz alleine.
Es bedarf nur der vollkommenen An-Erkennung → der Erkenntnis der Zusammenhänge und Wirkungsweise und die Hingabe an die Veränderung (damit platzt der Knoten) <3


So sei es

 
in tiefer Liebe und Dankbarkeit an deine tiefe unendliche (Erkenntnis-)Kraft und deine Hingabe

deine Monika Anasha

16. Juli 2017 – ca. 9:18h


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